Unter der gemeinsamen Organisation beider Nationen widmete sich das 13. Forum für Bergbau den aktuellen Herausforderungen und Chancen der Branche. Im Fokus standen saubere Technologien und resiliente Lieferketten, wobei Experten aus Chile und Deutschland Wege zu einem nachhaltigeren Bergbau diskutierten.
Das Deutsch-Chilenische Bergbauforum, das abwechselnd in Chile und Deutschland stattfindet, feierte seine 13. Ausgabe. Diese zentrale Veranstaltung im Rahmen des bilateralen Kooperationsabkommens zu Bergbau und mineralischen Rohstoffen wurde von der AHK Chile, der Deutsch-Chilenischen Industrie- und Handelskammer, organisiert. Unter dem Motto „Multidimensionale Kooperation für verantwortungsbewussten Bergbau und resiliente Lieferketten“ beleuchtete das Forum die Vielfalt der Möglichkeiten für Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen und Bereichen. Ziel war es, ein Ökosystem für verantwortungsbewussten und nachhaltigen Bergbau sowohl in Chile als auch in Deutschland zu fördern.
Cornelia Sonnenberg, Hauptgeschäftsführerin der AHK Chile, eröffnete das Event mit einer Rede, die die tiefe Freundschaft und produktive Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern hervorhob. Zu den Teilnehmern zählten unter anderem Suina Chahuán, chilenische Staatssekretärin für Bergbau, und Susanne Szech-Koundouros, Leiterin der Abteilung Rohstoffpolitik im deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Letztere betonte in ihrer Ansprache die strategische Bedeutung dieser bilateralen Kooperation.
„Das jährliche Forum dient als Plattform, um zentrale Themen rund um Bergbau und Rohstoffe zu diskutieren. Dabei greifen wir relevante Fragestellungen auf, die uns als Institution bewegen, und schaffen Raum für neue Partnerschaften. Die deutsche Industrie ist traditionell ein bedeutender Anbieter sauberer Technologien für den chilenischen Bergbau, und das wird auch in Zukunft so bleiben. Doch man darf die weiteren Aspekte nicht außer Acht lassen: die gemeinsame Forschung und Entwicklung neuer Technologien, die Herausforderung, transparente und resiliente Lieferketten aufzubauen, sowie die Chancen, Investitionen für Projekte in verschiedenen Größenordnungen zu gewinnen. All diese wichtigen Themen wurden im Forum diskutiert, und wir sind gespannt darauf, sie in konkreten Projekten verwirklicht zu sehen“, hob Iris Wunderlich, Projektleiterin für Bergbau und Nachhaltigkeit bei der AHK Chile, hervor.
Susanne Szech-Koundouros ergänzte: „Deutschland und Chile stehen gemeinsam für eine Wirtschaftspolitik, die Transformation und Klimaverträglichkeit vereint. Als strategische Partner teilen wir nicht nur Werte, sondern zeigen auch, dass nachhaltige Rohstoffgewinnung und -verarbeitung möglich sind – basierend auf verantwortungsvollen Praktiken und der Einhaltung strenger ESG-Standards.“
Technische Panels
Die Veranstaltung begann mit dem ersten Panel „Strategic Knowledge Clusters for Resilient Supply Chains“. Zu den Teilnehmern gehörten Prof. Dr. Christoph Helbig vom Bayerischen Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) der Universität Bayreuth, Arlene Ebensperger vom chilenischen Bergbauministerium, Michael Schmidt von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) und Tore Hartmann vom deutschen Unternehmen GEA. Gemeinsam mit Roberto Parra, Professor am Lehrstuhl für Metallurgietechnik der Universität Concepción, führten sie eine Diskussion über die Zusammenarbeit in der angewandten Forschung im Rahmen der nationalen Lithiumstrategie. Moderiert wurde die Sitzung von Pamela Valdivia, Leiterin der Repräsentanz des Freistaats Bayern für Südamerika.
In einem zweiten Block, der diesmal von Maritza Henríquez, der Leiterin von Women in Mining Chile, moderiert wurde, lag der Fokus auf strategischen Rohstoffen und den Chancen, die es in Chile sowohl im Bereich des Großbergbaus als auch im mittelständischen und kleineren Maßstab gibt. In diesem Zusammenhang wurden der Kupfer- und Goldbergbau in verschiedenen Regionen des Landes sowie der Fortschritt beim Projekt zu seltenen Erden diskutiert. Zu den Experten gehörte Fernando Gattas, der SONAMI vertrat und über den Goldbergbau im kleinen und mittleren Maßstab sprach, sowie José Augusto Palma, Vizepräsident von Aclara Resources, der das Projekt zu seltenen Erden in der Gemeinde Penco vorstellte, wo diese wichtigen Elemente für Zukunftstechnologien auf nachhaltige Weise gewonnen werden sollen. Auf europäischer Seite nahm Jennifer Howe von Aurubis teil, einem führenden Rohstoffabnehmer in Chile und dem größten Kupferrecycler weltweit.
In einem letzten Panel wurde vertieft auf Innovation und Technologie eingegangen, wobei die deutschen Unternehmen RWE Technology International, vertreten durch Max Pingen, Innomotics, vertreten durch Joel Sierra und Francisco Barrientos, sowie MAN Bus & Truck, vertreten durch Richard Frenzen, verschiedene Aspekte des nachhaltigen Bergbaus ansprachen, bei denen die Digitalisierung und Automatisierung von Geräten, die Elektrifizierung von Minen und der Einsatz alternativer Brennstoffe eine Schlüsselrolle spielen.
Die Veranstaltung endete mit der offiziellen Einladung des deutschen Unternehmens MAN an die NGO Women in Mining, aktiv an der Roadshow des Unternehmens durch Chile teilzunehmen. Dabei werden im Norden des Landes in verschiedenen Bergbauregionen Testfahrten und Schulungen durchgeführt, was das Engagement des Unternehmens für die Förderung von weiblichem Talent in der Branche unterstreicht.