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ECLAC: “Chiles antizyklische Politik ist beispielhaft in Lateinamerika“

23.04.2020

Die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Economic Commission for Latin
America and the Caribbean, ECLAC) prognostiziert für die gesamte Region infolge von COVID-
19 etwa 12 Millionen Arbeitslose und 30 Millionen Menschen, die unter die Armutsgrenze
fallen werden. Deshalb fordert ECLAC die Einführung von Strategien für jenen Teil der
Bevölkerung, der den Folgen der Pandemie am stärksten ausgesetzt ist.
In diesem Kontext hat ECLAC nach der Ankündigung der chilenischen Regierung von einer
ganzen Reihe an Hilfsmaßnahmen für mittelständische und Familienbetriebe sowie
Soloselbständige und die Haushalte der unteren Einkommensgruppen diese Initiativen als
beispielhaft in Lateinamerika hervorgehoben.
Von der neuen Gesetzesvorlage zur Aufstockung des Familieneinkommens werden 4,5
Millionen Chilenen profitieren, vor allem die einkommensschwächsten Teile der Bevölkerung.
Insgesamt hat die Regierung Hilfsprogramme in einer Höhe von 5,5% des BIP, etwa 10,5 Mrd.
Euro, sowie 1,2% des BIP an staatlichen Kreditgarantien für Unternehmen beschlossen.
Laut ECLAC sei Chiles Vorteil, „ein Land mit im Laufe vieler Jahre aufgebauten Staatsreserven
zu sein, so daß es dieser Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftskrise in einer viel besseren
Position begegnen kann als der Rest der Region. Es ist eines der wenigen Länder, bei denen wir
von einer antizyklischen Finanzpolitik sprechen können“, heißt es.
Während die Prognose für die Wirtschaftsentwicklung in der Region für das Jahr 2020 einen
Rückgang von 5,3% erwartet, geht ECLAC im Fall Chiles von -4% aus.