Energie und Umwelt

Kreislaufwirtschaft - die nachhaltige Stadt erfinden

16.04.2019

Das Stadtviertel Neukölln in Berlin hat ein Problem: Abfall in den Strassen. Das sieht auch Cordula Simon so, die Leiterin der Stabsstelle für Dialog und Zukunft des Bezirksamts Berlin-Neukölln, und initiierte daher im Jahr 2016 ein Projekt zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. „Wir sind bei dem Thema noch in einer Suchbewegung und möchten über den Tellerrand schauen“, sagte Simon wärend ihres Besuchs in der AHK Chile.

Über das Förderprogramm City-To-City pairings der europäischen Union konnte Simon nach San Pedro De La Paz in Chile reisen, um Lernpartnerschaften für den Austausch von Projekten zur Nachhaltigkeit zu bilden.

Als Projektpartner des Bezirksamts Neukölln konnte auch das Berliner Hub für Kreislaufwirtschaft CRCLR gewonnen werden. „Kreislaufwirtschaft ist ein sehr wichtiges aber immer noch sehr theoretisches Konzept“, sagt die Gründerin von CRCLR Alice Grindhammer. Was das Konzept beinhalte, sei noch nicht wirklich verbreitet. Genau hier möchte Grindhammer mit CRCLR ansetzen: Es sei nötig, dass vor allem in der Bauwirtschaft interdisziplinär an Lösungen gegen den enormen Ressourcenbedarf und der Abfallproduktion gearbeitet werde und diese Lösungen in die Praxis umgesetzt werden. „Am Ende des Tages sind die Probleme global“, erklärt Grindhammer und als globale Gemeinschaft müssten die Problem gemeinsam angehen. Ein Austausch auf internationaler Ebene wie hier zwischen Chile und Deutschland, um neue Projekte und Start-Ups kennenzulernen, sei daher sehr erfreulich. Die AHK Chile unterstützte dieses Vorhaben mit verschiedenen Terminen mit Start-Ups in Santiago und Concepción, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen.

Im Oktober 2019 wird dann eine chilenische Delegation nach Berlin reisen, um sich in der Hauptstadt das klassische Abfallmanagement im Detail anzusehen. Dabei wird es dann um Themen wie Mülldeponien, Mülltrennung und die Organisation der Stadtreinigung gehen.