Das dänische Energieunternehmen Ørsted baut im Nordosten Schwedens die größte kommerzielle Produktionsanlage für kohlenstoffneutrale Kraftstoffe in Europa - mit Technologie von Siemens Energy. Das deutsche Unternehmen liefert für das FlagshipONE-Projekt vier Protonenaustauschmembran-Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von 70 Megawatt sowie Automatisierungs- und Elektrifizierungssysteme für die gesamte Anlage, einschließlich innovativer Digitalisierungs- und Stromverteilungslösungen.
Die Anlage, die in der schwedischen Küstenstadt Örnsköldsvik gebaut wird, kann bis zu 50.000 Tonnen E-Methanol pro Jahr aus erneuerbarer Energie und biogenem Kohlendioxid herstellen. Als Ersatz für fossile Brennstoffe können so 100.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr im Schiffsverkehr vermieden werden.
Anne-Laure de Chammard, Mitglied des Vorstands für Industry Transformation bei Siemens Energy, sagte: "Ohne Wasserstoff oder alternative Kraftstoffe wie E-Methanol wird es keine Energiewende geben. Wir müssen diese neuartigen Industrien so schnell wie möglich ausbauen, was wiederum wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle und private Investitionen erfordert. Um innovative Projekte wie dieses zu entwickeln, ist es wichtig, endlich von Worten zu Taten überzugehen".
Anders Nordstrøm, COO von Ørsted P2X, sagte: "Wir bei Ørsted wollen eine Welt schaffen, die vollständig mit grüner Energie betrieben wird, und wir glauben, dass Partnerschaften der Schlüssel zur Beschleunigung und Entwicklung von Lösungen für Sektoren sind, die schwer zu elektrifizieren sind. Siemens Energy ist bereits der Partner von Ørsted in unserem Geschäftsportfolio für erneuerbare Energien, und ich freue mich, dass wir diese langjährige Partnerschaft nun auch auf Power-to-X ausweiten."
Die Ørsted-Anlage stellt den Beginn der kommerziellen Produktion von kohlenstoffneutralem E-Methanol in Europa dar und basiert auf einem einzigartigen Ansatz: Anstatt an jedem Standort maßgeschneiderte Anlagen zu bauen, wird FlagshipONE als "Copy-and-Paste"-Modellprojekt fungieren, das auf andere Standorte übertragen werden kann.
Grüne Kraftstoffe sind derzeit noch nicht in ausreichenden Mengen verfügbar, und die Kosten für ihre Herstellung sind immer noch deutlich höher als für fossile Varianten. Hier kommt das Projekt FlagshipONE ins Spiel: Die Anlage liefert eine Blaupause für modulare E-Methanol-Anlagen, um die Branche flexibel und marktgerecht auszubauen und um Know-how zu ermöglichen, das in die kontinuierliche Modernisierung bestehender und neuer Anlagen nach dem Konzept des digitalen Zwillings einfließen kann. Die nächste FlagshipTWO-Anlage wird bereits von Liquid Wind entwickelt und wird in der Lage sein, 100.000 Tonnen E-Methanol über einen Elektrolyseur mit 140 MW Leistung auf den Markt zu bringen.
Ansprechpartner für die Presse:
Fernando Huergo
fernando.huergo(at)siemens-energy.com