Die Preisträger In der Kategorie Innovation und Technologische Entwicklung, in der Sparte „Großunternehmen“, wurde die Auszeichnung an EY für seinen „Hackathon by EY“ verliehen. Das Projekt, das Innovation und Bildung miteinander verbindet, fordert die Teilnehmer dazu heraus, Prototypen mit generativer künstlicher Intelligenz zu entwickeln, die auf die zukünftigen Anforderungen im Bildungsbereich ausgerichtet sind. In derselben Kategorie, in der Sparte „Mittlere Unternehmen“, ging der Preis an die Werft Asenav mit ihrem Schiff „Dra. Barbieri“, dem ersten vollständig in Chile entworfenen und gebauten Forschungsschiff. Der Name des Schiffes erinnert an Dr. María Ángela Barbieri, eine renommierte Wissenschaftlerin und Forscherin auf dem Gebiet der Meeresforschung. In der Sparte „Kleine Unternehmen“ wurde Migtra für seine App ADI ausgezeichnet. Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit SQM entwickelt wurde, ermöglicht eine effizientere und automatisierte Verwaltung der LKW-Flotten, die vom Salar de Atacama aus operieren, was schlussendlich die Standzeiten von Fahrzeugen und Fahrern verkürzt. In der Kategorie Nachhaltigkeit und Umwelt ging die Auszeichnung in der Sparte „Großunternehmen“ an Tánica. Mit ihrem Projekt „Regenerative Viehwirtschaft“ im Landwirtschaftsbetrieb „Agrícola Fundo Puyehue“ schuf das Unternehmen ein innovatives Modell zur Wiederherstellung der Böden, das auf integrierter Bewirtschaftung basiert und darauf abzielt, die natürlichen Prozesse der Bodenregeneration durch Planung und Wechselbeweidung zu fördern. In der Kategorie Energieeffizienz, in der Sparte „Großunternehmen“, wurde der Preis an die Immobilienfirma Tánica Inmobiliaria mit dem Projekt „Townhouse Lo Recabarren“ verliehen. Dabei handelt es sich um ein innovatives, nachhaltiges Bauprojekt, das auf die Verwendung von Holz setzt und einen klaren Fokus auf Energieeffizienz legt. Dies zeigt sich besonders deutlich in der Senkung des Energiebedarfs eines herkömmlichen Hauses um 78%. Der Mensch als wertvollstes Gut In einer der jüngsten Kategorien, der Integrität, zeichnete sich Siemens mit „Der Mehrwert von Compliance“ aus. Das Programm fördert verantwortungsbewusstes Geschäftsverhalten und Integrität in verschiedenen Bereichen, unter anderem durch die Schaffung von Anreizsystemen für gute Leistungen, die Entwicklung von Fortbildungsplänen, den Ausbau von Kompetenzen, die Bereitstellung von Dialogplattformen und vieles mehr. In der Kategorie Technische und Duale Ausbildung, in der Sparte „Großunternehmen“, war der Preisträger Emin mit seinem Lehrprogramm „Schule für Lagerarbeiterinnen, Maschinenbetreiberinnen und Fahrerinnen“. Die Auszeichnung in der Kategorie Einfluss von Frauen ging an Beiersdorf, die mit ihrem Strategieplan „Frauen in Führungspositionen“ ein Projekt entwickelt haben, das darauf abzielt, Geschlechterparität im Managementteam des Unternehmens zu erreichen. Besondere Auszeichnungen Jedes Jahr werden außerdem besondere Auszeichnungen an Unternehmen vergeben, die sich dafür einsetzen, einen positiven und langanhaltenden Einfluss auf die Gemeinschaft und die Welt im Allgemeinen zu schaffen. Dies entspricht dem Hauptziel der AHK Chile, die solche Bemühungen aktiv unterstützt und fördert. In der Kategorie Nachhaltigkeitsstrategien und Gemeinschaftsentwicklung erhielt Tánica den Sonderpreis. Das Unternehmen präsentierte bemerkenswerte Projekte, die das Engagement der Unternehmensgruppe für ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept und die Entwicklung der Gemeinschaft widerspiegeln und eine echte Führungsrolle beim Aufbau einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft demonstrieren. Ebenso war es eine große Ehre, den Preis Einfluss und Bedeutung zu verleihen. Diese besondere Auszeichnung würdigt die harte Arbeit, den Einsatz und das Engagement mittelständischer Familienunternehmen, die hier in Chile hochtechnologische und innovative Produkte herstellen. Diese Unternehmen haben sich trotz aller Herausforderungen auf internationaler Ebene erfolgreich behauptet und verfolgen gleichzeitig einen nachhaltigen Ansatz in ihrer gesamten Geschäftstätigkeit. In diesem Jahr fiel die Wahl auf ASENAV, das damit nicht nur seinen Erfolg und seinen Beitrag zur nationalen Wirtschaft feiert, sondern auch seine 50-jährige Geschichte und den erfolgreichen Generationenwechsel würdigt.
Ab März wird eine neue Generation künftiger Landwirtschafts- und Verwaltungsschüler der Jean Buchanan Berufschule in Peumo an zwei Tagen in der Woche bei lokalen Unternehmen aller Größenordnungen arbeiten, um das im Unterricht Gelernte anzuwenden und gleichzeitig mögliche Arbeitsfelder nach dem Abschluss kennenzulernen. Was vor drei Jahrzehnten mit deutsch-chilenischen Kooperationsprojekten begann, hat dazu geführt, dass an dieser Fachoberschule seit einigen Jahren zwei Fachrichtungen dual unterrichtet werden. Seit 2019 hat ein Projekt im Rahmen der sozialen Engagementstrategie "together we care" des deutschen Unternehmens Aurubis die Nachfolge angetreten. Duale Ausbildung "the German way" in Peumo Über die Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer (AHK Chile) wird an der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung der dualen Berufsausbildung im Fachbereich Landwirtschaft dieser Schule gearbeitet und seit 2021 wurde der Fokus zusätzlich auch auf Digitalisierungsstrategien der ländlichen Grundschulen der Umgebung ausgeweitet. Die Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen und dem produktiven Sektor vor Ort ermöglicht es jungen Menschen, früh praktische Erfahrungen in ihrem Fachgebiet zu sammeln, während die Ausbildungsbetriebe, die sich auf diesen Prozess einlassen, von der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität profitieren, da sie auf besser vorbereitete Mitarbeiter zählen können. Nach einer erfolgreichen Jobmesse im November, an der mehr als 170 Personen teilnahmen, werden die jungen landwirtschaftlichen Talente von Peumo im Jahr 2024 in den Weinbergen, in den Obst- und Gemüsebetrieben, in den Baumschulen und in der Imkerei glänzen können. In Zukunft wird auch eine engere Verbindung mit der Hochschulbildung angestrebt, wofür bereits Netzwerke und Vereinbarungen mit den technischen Fachschulen (CFTs) und den Universitäten geschaffen werden und die Anpassung des Lehrplans vorbereitet wird. Dieses Projekt am Liceo Jean Buchanan wurde bis 2027 verlängert. Im Jahr 2023 erhielt nicht nur der erste Jahrgang von Zwölftklässlern offiziell seinen chilenischen „Doppelabschluss“ mit Elementen des deutschen Systems. Auch die neue Generation der "Ausbilder" - erfahrene Fachkräfte, die in den Ausbildungsbetrieben zur Begleitung der Schüler ausgebildet werden - wurde zertifiziert. Acht Unternehmen erhielten ein Gütesiegel von der AHK Chile, während insgesamt seit 2020 rund dreißig Ausbilder in 16 Ausbildungsbetrieben ausgebildet wurden. Förderung des Umweltbewusstseins im digitalen Zeitalter Im kommenden März endet eine der ergänzenden Initiativen, die im September 2022 im Bildungszentrum Siglo XXI, einer ländlichen Grundschule in Pichidegua, begonnen wurde. Neben dem Schwerpunkt auf der Nutzung neuer Kommunikationstechnologien umfasste sie eine Reihe von pädagogischen Schulungen im Bereich der sozio-emotionalen Fähigkeiten und der Methodik der Zusammenarbeit für das Lehrpersonal. Inzwischen haben mehr als 180 Kinder vom Vorkindergarten bis zur 8. Klasse ein didaktisches Umwelterziehungsprogramm erhalten. Als Abschlussaktion arbeiten sie an etwas ganz Besonderem: Mit der Miyawaki-Methode (Aufforstung und Wiederaufforstung), begleitet durch theoretische Workshops der Stiftung Tierra Viva pflanzen die Schüler einen schnell wachsenden Wald auf dem Schulgelände.
Dort hat man sich schon früh dafür eingesetzt, die Netzwerke zwischen Bildungseinrichtungen, regionalen Institutionen und Industrie zu stärken - eine Formel, die sich auszahlt. Derzeit sind im chilenischen tertiären Bildungsbereich mehr als 1.340.000 Menschen registriert, 41,5% davon an Fachschulen oder Technischen Ausbildungszentren. Laut dem jüngsten Bericht des Informationsdienstes des Untersekretariats für Hochschulwesen (SIES) verzeichneten diese beiden Einrichtungstypen im letzten Jahr einen erheblichen Anstieg der Zahl eingeschriebener Studenten, nämlich 5,5 % bzw. 3,8 %. In diesem Zusammenhang trägt das Programm Futuro Técnico des Bildungsministeriums dazu bei, die Qualität und Relevanz der technischen Berufsausbildung zu verbessern. In den Regionen O'Higgins und Maule hat die Umsetzung des Programms seit 2021 unter der Leitung der AHK Chile zu einer engen Zusammenarbeit und zu Arbeitsnetzwerken zwischen Bildungseinrichtungen, regionalen öffentlichen und privaten Institutionen und Unternehmen geführt, die sich für die Zunahme der Ausbildungsplätze engagieren. Zu den Aktionsbereichen gehören erstens die Verbindung mit dem produktiven Sektor, um regionale Knotenpunkte zu schaffen, die duale Ausbildungserfahrungen und Praktikumsquoten für Schüler ermöglichen; zweitens die Unterstützung von Vereinbarungen mit Hochschuleinrichtungen und die Schaffung lokaler Allianzen; und drittens die pädagogische und fachliche Ausbildung des Lehrpersonals. Die AHK Chile, die das Programm verwaltet und für die Umsetzung der vorgeschlagenen Aktionslinien in der südlichen Zentralzone verantwortlich ist, arbeitet hier mit einem strategischen und systemischen Ansatz: In diesem Jahr wurden dank der Zusammenarbeit mit etwa zwanzig privaten Unternehmen 450 junge Menschen in 113 Einrichtungen mit einem dualen Modell ausgebildet, während im Rahmen dieser Initiative in den Regionen O'Higgins und Maule mehr als tausend Lehrer geschult wurden. Hernán Moreno, Berater der AHK Chile und pädagogischer Koordinator des Netzwerks Futuro Técnico, unterstreicht die Bedeutung des Zugangs zu einer integralen Ausbildung und erklärt: "Um den beruflichen Weg der Schüler weiter zu unterstützen, haben wir uns dieses Jahr auf die persönliche Entwicklung konzentriert. Die Schüler sollen nicht nur hervorragende Techniker sein, sondern auch Menschen, die einen Beitrag zu ihrem Umfeld leisten". Ein weiteres wertvolles Element dieses Programms ist der Gender-Fokus. Obwohl die Zahlen in Chile zeigen, dass das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in der technischen Berufsbildung relativ ausgeglichen ist, gibt es immer noch geschlechtsspezifische Lehrpläne in Verbindung mit bestimmten Berufsfeldern, in denen traditionelle Rollen vorherrschen. So liegt der Anteil der Frauen in der sekundären und höheren Berufsausbildung in den MINT-Bereichen (Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik) laut SIES-Zahlen bei 17,7 % bzw. 11,2%. "Mehr denn je ist Vielfalt heute nicht nur ein komparativer, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil, weshalb es unerlässlich ist, eine dementsprechend ausgerichtete berufliche Bildung zu fördern. Indem wir Stereotypen korrigieren und die Beteiligung von Frauen in traditionell von Männern dominierten Bereichen fördern, tragen wir zur Diversifizierung künftiger Generationen von Fachleuten und zur Verringerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede am Arbeitsplatz bei", erklärt Lorena Olivares, Bereichsleiterin Aus- und Weiterbildung bei der AHK Chile
Bis zum Jahr 2030 werden voraussichtlich bis zu 18 Millionen neue Arbeitsplätze im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft entstehen, wofür eine an diese Realität angepasste Berufsausbildung erforderlich ist. Zu diesem Zweck fördert die Deutsch-Chilenische Handelskammer (AHK Chile) den Aufbau nachhaltiger Kompetenzen durch eine duale Ausbildung. Das Erreichen der grünen Wende, die die Weltwirtschaft braucht, hängt in hohem Maße davon ab, dass die Menschen optimal vorbereitet sind. Das weiß man in Ländern wie Deutschland, das dringend um technische Fachkräfte wirbt und deshalb derzeit seine Visabestimmungen lockert. Auch in Chile steigt der Bedarf an Mitarbeitern, die in GreenTech oder Umwelttechnologien ausgebildet sind, etwa wenn es um die Einbindung erneuerbarer Energiesysteme, den Bau und die Wartung von Anlagen für grünen Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe oder den Betrieb von Anlagen zur Verarbeitung organischer Abfälle zu Biogas geht. Neben der Entwicklung neuer technischer Spezialisierungen, um diese Art von Trends in der Industrie und auf dem Arbeitsmarkt abzudecken, ist es jedoch ebenso notwendig, die derzeitige und künftige Generation von Technikern im Allgemeinen mit den notwendigen Fähigkeiten auszustatten, um nachhaltigere Praktiken zu integrieren, die zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen und zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks in jedem Prozess führen. Und wenn man diese grünen Fertigkeiten grünen Sektoren und Industrien überlässt, die nicht direkt mit Themen wie der Energiewende oder der Kreislaufwirtschaft in Verbindung stehen, bedeutet dies - einmal mehr - dass man Bildung und Ausbildung in den Mittelpunkt stellt. In diesem Zusammenhang ist die AHK Chile Implementierungspartner in Chile des "Skills Expert Program", einer Initiative, die seit 2016 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird und bis 2023 in nur 10 ausgewählten Ländern zum Einsatz kommt. Eine der Aktionslinien dieses Programms ist die Bildung von Allianzen mit Partnern, die die Verankerung grüner Kompetenzen in verschiedenen Ökosystemen fördern wollen. In diesem Zusammenhang wurde bereits eine Allianz zwischen AZA Sustainable Steel, einem der 550 der deutschen Kammer angeschlossenen Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Stahlprodukten aus recyceltem Eisenschrott spezialisiert hat, geschlossen. Die Vereinbarung fördert die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen, die nach dem dualen System in Fachrichtungen wie Elektronik, Elektrizität und Metallverarbeitung an Sofofa-Gymnasien ausgebildet werden. Dieses deutsche Ausbildungsmodell zeichnet sich dadurch aus, dass es den theoretischen Teil im Klassenzimmer mit der praktischen Erfahrung am Arbeitsplatz in einem frühen Stadium verbindet. Durch diese Vereinbarung soll es Schülergruppen ermöglicht werden, praktische Erfahrungen in diesem auf nationaler Ebene führenden Unternehmen für die Herstellung von grünem Stahl und dem wichtigsten Schrottrecycler zu sammeln. Darüber hinaus bietet diese Zusammenarbeit dem Stahlunternehmen die Möglichkeit, potenzielle Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden, die entsprechend den Anforderungen des Unternehmens ausgebildet sind, und so durch dieses Engagement für die Entwicklung neuer Talente zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beizutragen. "Der grüne Wandel, den wir brauchen, um den Klimawandel zu bewältigen, erfordert nicht nur die Schaffung neuer Berufe, sondern auch die Einbeziehung neuer Kompetenzen und nachhaltiger Praktiken in die bestehenden Berufe. Angesichts dieser Tatsache ist die duale Ausbildung ein hervorragender Weg, um grüne Kompetenzen zu erwerben, da dieses Modell aktuelle Kompetenzen gewährleistet, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Industrie entsprechen", erklärt Elena Wipfler. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) geht davon aus, dass durch die Einführung der Kreislaufwirtschaft 6 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden, eine Zahl, die angesichts der Bemühungen verschiedener Länder um die Umsetzung von Umweltabkommen bis 2030 weltweit sogar 18 Millionen Arbeitsplätze erreichen könnte. Wipfler fügt hinzu, dass angesichts dieses Paradigmenwechsels "grüne Kompetenzen der Samen sind, der gepflanzt werden muss, damit die verschiedensten produktiven Sektoren auf Arbeitskräfte zählen können, die denken, arbeiten und zusammenarbeiten und dabei stets die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen".
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG berichtet in diesem Artikel von Sabine Balk (Warum Koreaner das Wort „Ausbildung“ kennen, 19. August) darüber, wie deutsche Unternehmen im Ausland das duale Ausbildungssystem einführen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Elena Wipfler in Chile und Susanne Wöhrle in Südkorea, beide für die duale Berufsausbildung der deutschen Auslandshandelskammern verantwortlich, betonen das Fehlen praxisorientierter Ausbildung in vielen Ländern. In vielen Teilen der Welt verlassen junge Menschen die Berufsschule ohne praktische Erfahrung in einem Betrieb. Dies führt zu falschen Vorstellungen vom Beruf und erschwert den Einstieg ins Arbeitsleben. Im Gegensatz dazu hat Deutschland mit seinem dualen Ausbildungssystem, das praktische und theoretische Elemente kombiniert, einen Goldstandard geschaffen. Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern gering. Um dieses Erfolgsmodell zu exportieren, engagiert sich die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) weltweit. In 50 Ländern, vor allem in Osteuropa, Südamerika und Asien, wird die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild angeboten. Bisher wurden 26.000 Lehrlinge ausgebildet, und mehr als 8.500 befinden sich derzeit in Ausbildung. Besonders bemerkenswert ist, dass auch hochentwickelte Länder wie Südkorea von deutscher Unterstützung profitieren. Hier beteiligen sich Unternehmen wie BMW und Mercedes aktiv an dualen Ausbildungsinitiativen, um den Mangel an qualifizierten Handwerkern zu beheben. Der Artikel gibt Einblicke in die Erfahrungen von koreanischen Auszubildenden in deutschen Automobilbetrieben. Diese schätzen die praxisnahe Erfahrung und sehen die duale Ausbildung als Chance für schnelles und effektives Lernen. Die Unternehmen erhoffen sich zudem loyalere Mitarbeiter. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Chile, wo die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild seit 1982 angeboten wird. Auch hier wird das Modell erfolgreich umgesetzt, und die Auszubildenden schätzen die praxisorientierte Ausbildung sowie die Möglichkeit, sich nach Abschluss der Lehre im Unternehmen weiterzuentwickeln. In beiden Ländern gibt es jedoch auch Herausforderungen, wie lange Ausbildungszeiten und militärischen Dienst in Südkorea. Trotzdem sind die meisten Auszubildenden zufrieden und planen, in ihren Betrieben zu bleiben oder sich weiterzuqualifizieren. Der Artikel schließt mit dem Ausblick auf die zunehmende Verbreitung der dualen Ausbildung in diesen Ländern und betont die positive Entwicklung in Chile, wo das Modell auch von nicht deutschsprachigen Schülern angenommen wird. Insgesamt wird die duale Ausbildung als ein Weg zur Lösung des Fachkräftemangels in verschiedenen Teilen der Welt gesehen.
Die deutsch-chilenische Wochenzeitung Cóndor berichtet in diesem Artikel von Silvia Kählert (AHK überreicht Zertifikate) darüber, dass das Liceo Industrial Chileno Alemán de Ñuñoa (Lichan) als erste Berufsschule in Chile mit dem Zertifikat "Lokale duale Berufsbildung nach deutschem Vorbild" ausgezeichnet wurde. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen einer Feier am 10. April, bei der Vertreter der Schule und der Ausbildungsbetriebe ihre Zertifikate von der AHK Chile bekamen. Gleichzeitig erhielten auch 163 Absolventen des Lichan erstmals das deutsche Zertifikat für ihren Ausbildungsabschluss. Die dreijährige Projektarbeit wurde von Elena Wipfler und Marina Busana, Project Leader bzw. Project Manager der AHK Chile, geleitet. Die duale Ausbildung ermöglicht es den Auszubildenden, direkt in ihren Beruf einzusteigen, indem sie sowohl theoretisch in der Berufsschule als auch praktisch im Betrieb vorbereitet werden. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Ausbildungsform setzt eine enge Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Betrieben voraus. Dieses Modell sieht spezifische Elemente vor, die im deutschen dualen Ausbildungssystem verankert sind. Am Lichan wurden nun Elemente der deutschen Berufsausbildung im dualen System in den Ausbildungsgängen für Construcciones Metálicas, Mecánica Industrial, Electricidad Industrial und Electrónica Industrial integriert. Die gute Zusammenarbeit zwischen der AHK, dem Lichan und der Asimet-Stiftung ermöglichte diese Integration. Elena Wipfler betonte die intensive Zusammenarbeit der letzten drei Jahre im Rahmen des Projekts "Liceo Bicentenario Lichan – Formación Dual con Certificación Alemana" mit der Bildungsstiftung von Asimet und der chilenischen Berufsschule Lichan. Das Ziel war die Vertiefung von Qualitätsmerkmalen des deutschen dualen Berufsbildungssystems in der technischen Berufsausbildung des Lichan und die Zertifizierung der dualen Ausbildung. Das Projekt durchlief mehrere Meilensteine, darunter einen gründlichen Vergleich der Lehrpläne, Schulungen für Lehrer, Schüler und den Vorstand der Bildungsstiftung von Asimet sowie die Ausbildung und Zertifizierung der betrieblichen Ausbilder und Berufslehrer. Ein Ausschuss, bestehend aus Vertretern von Ausbildungsunternehmen und der Berufsschule, wurde gebildet, um die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und dem Lichan weiter zu stärken. Im zweiten Semester 2022 entwickelten und führten die Lehrkräfte des Lichan in Zusammenarbeit mit der AHK Chile und deutschen Berufsschullehrern eine Abschlussprüfung für die Auszubildenden durch. Dies war besonders herausfordernd, da solche Prüfungen in chilenischen Berufsschulen bisher nicht vorgesehen waren. Parallel zur Ausbildung an der technischen Berufsschule in Ñuñoa wurde das Projekt "Liceo Bicentenario Lichan – Duale Ausbildung mit deutscher Zertifizierung" durchgeführt. Die Auszubildenden bereiteten sich sowohl auf den chilenischen Abschluss als auch auf die deutsche Zertifizierung vor. Die Schüler sammelten bereits ab dem ersten Jahr Praxiserfahrung in den Werkstätten des Lichan und bereiteten sich so auf die betriebliche Praxis vor, die im vierten Ausbildungsjahr drei Tage in den Unternehmen umfasst. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), als Zertifizierungsstelle in Deutschland für die duale Ausbildung im Ausland, überprüfte und validierte den Prozess der letzten drei Jahre. Schließlich wurde das Lichan am 10. April als erste Berufsschule in Chile mit dem Zertifikat "Formación Dual bajo el modelo alemán" (Lokale duale Berufsbildung nach deutschem Vorbild) ausgezeichnet. Elena Wipfler und Marina Busana freuen sich über das Interesse anderer Berufsschulen an diesem Erfolgsmodell. Es besteht die Möglichkeit, dass in den kommenden Jahren neben dem Lichan auch andere chilenische Berufsschulen und Betriebe den Prozess durchlaufen, um vermehrt nach dem deutschen dualen Modell auszubilden.