Energie und Umwelt

AHK Chile präsentierte technologische Lösungen "made in Germany" für die Produktion von grünem Wasserstoff in Chile

23.03.2021

Die Aktivität brachte Vertreter von Unternehmen, Forschungsinstituten und Regierungsbehörden aus beiden Ländern als Schlüsselakteure bei der Förderung einer Wasserstoffwirtschaft zusammen, die zur globalen Entkarbonisierung beitragen soll.

Damit Chile weltweit führend bei der Produktion von grünem Wasserstoffs werden kann, muss dessen Herstellung konkurrenzfähig sein. Dafür ist es notwendig, die entsprechenden Technologien zu kennen und zu beherrschen. Dies war eines der Kernthemen des jüngsten Forums “Energy Solutions Made in Germany” der AHK Chile zu Wasserstofftechnologien und Herstellung synthetischer Kraftstoffe.

Die Veranstaltung brachte Vertreter öffentlicher und privater Organisationen aus beiden Ländern zusammen, darunter Sebastian Ulm, Projektleiter von Eclareon und Berater der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Benjamin Maluenda, Leiter der Abteilung Neue Energien des chilenischen Energieministeriums, sowie Vertreter von acht deutschen Unternehmen, die ihre technologischen Lösungen für die Produktion, den Transport und die Anwendung von Wasserstoff vorstellten.

Gabriele Lothholz, Präsidentin der AHK Chile, eröffnete das Forum mit dem Hinweis auf Chiles einzigartige natürliche Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien. Nach Hochrechnungen verschiedener wissenschaftlicher Studien könnten mit der Nutzung neuester Technologien im Bereich Wasserstoff in den kommenden 20 Jahren 200 Milliarden US-Dollar an Investitionen realisiert und 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. "Wir stehen hier vor einer Energierevolution, die viele Herausforderungen mit sich bringt, wie z.B. die Ausbildung von Spezialisten im Land, ein umfassendes Verständnis für die Auswirkungen dieser neuen Technologien und enge Kontakte mit den Gemeinden in den jeweiligen Regionen", unterstrich sie.

Spitzentechnologien für die Erzeugung neuer Kraftstoffe

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen dynamische Präsentationen von acht deutschen Unternehmen, die Technologien und Dienstleistungen für die Produktion und Anwendung von grünem Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen anbieten und dabei fast die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Zu den Referenten gehörten unter anderem der dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungs-Experte 2G Energy AG; der Spezialist für BHKW mit verschiedenen Brennstoffen, A.H.T. Syngas Technology mit Technologie zur Extraktion von Wasserstoff aus Synthesegas; Hoeller Electrolyzer mit seinen innovativen Elektrolysezellensystemen und Apex Energy, Projektentwickler von Wasserstoffanlagenlösungen.

Die Aspens GmbH, ein junges und innovatives Unternehmen aus Hannover, das sich der Erforschung, Entwicklung und Anwendung von Wasserstofftechnologien widmet, erläuterte, wie sein transdisziplinäres Forschungsteam Ad-hoc-Systeme und -Lösungen wie Elektrolysesysteme und Brennstoffzellen entwickelt, während MicroPyros das Publikum über sein neuartiges Verfahren der mikrobiologischen Methanisierung von Wasserstoff mit CO2 und kohlenmonoxidhaltigen Gasen informierte. Mit dabei waren auch die Firmen NPROXX mit ihren Hochdruck-Wasserstoffspeichern, und WEH, die in der bayerischen Kleinstadt Illertissen Betankungs- und Ladelösungen entwickelt, darunter Komponenten wie Düsen, Ventile, Filter und Schläuche, die zum Beispiel bei Wasserstofftankstellen für Fahrzeuge in Einsatz kommen.

Dominik Härle von der Fraunhofer-Gesellschaft stellte aktuelle Trends in der Wasserstoffforschung und Großprojekte vor, während Rolf Schumacher von Highly Innovative Fuels (HIF), darauf verwies, dass der Wind in Magallanes Teil dieser wahren Energiewende sein wird: Die größte Pilotanlage des Kontinents, nördlich von Punta Arenas gelegen, wird ab ihrer Inbetriebnahme im nächsten Jahr grünen Wasserstoff mit Strom aus Windkraft gewinnen, indem mittels Elektrolyse Sauerstoff vom im Wasser vorhandenen Wasserstoff getrennt wird.

Christoph Meyer, Project Manager Energy & Sustainability der AHK Chile und einer der Projektleiter von “Energy Solutions Made in Germany”, zog eine positive Bilanz der Aktivität: "Mit diesem Online-Meeting konnten wir  mehr als 300 Zuschauern Lösungen vorstellen, die von Elektrolyseverfahren, Anlagen zur Wasserstoff-Kraft-Wärme-Kopplung und der Gewinnung von Wasserstoff aus Synthesegas bis zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe durch Pyrolyse sowie Wasserstoffproduktions- und -verteilungssystemen in möglichen Tankstellen und Lösungen zur Wasserstoffspeicherung reichen. Von deutschen Ingenieuren entwickelt, tragen sie das Gütesiegel ˈmade in Germanyˈ, das für hohe Qualität steht", so der Experte. “Wir haben gesehen, dass viele dieser Lösungen bereits in Anwendung sind und auch in Chile bei der Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff eingesetzt werden können. Wir sind stolz darauf, dass wir als AHK Chile eine Brücke bilden, um das Beste aus zwei Welten zu vereinen und in diesem Fall zu mehr Nachhaltigkeit im Energiesektor beitragen können.

Die Aufzeichnung und die Präsentationen der Veranstaltung können unter folgendem Link eingesehen werden: Wasserstoffforum

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