Beim diesjährigen Forum ging es um die Kooperationsmöglichkeiten beider Länder in der Post-COVID19-Ära.
Fast neun Jahre nach der Unterzeichnung des deutsch-chilenischen Kooperationsabkommens für Bergbau und mineralische Rohstoffe hoben Experten beider Staaten die Vorteile dieser Allianz hervor, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, technologische Entwicklungen voranzutreiben und Herausforderungen im Zusammenhang mit der wachsenden Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen zu bewältigen, mit denen die Industrie im globalen Kontext der Pandemie konfrontiert ist.
Obwohl alle Industriezweige weltweit die Auswirkungen von Covid-19 zu spüren bekommen, sind umweltfreundliche Prozesse zur Erreichnung von Klimazielen weiterhin aktuell, und in manchen Ländern hat sich deren Entwicklung sogar noch beschleunigt. Dieses Phänomen war eines der Hauptthemen auf dem jährlichen deutsch-chilenischen Forum für Bergbau und mineralische Rohstoffe des Kompetenzzentrums der AHK Chile, das in diesem Jahr am 2. Dezember stattfand.
An der vom Sender Emol TV übertragenen Veranstaltung mit mehr als 180.000 Live-Zuschauern nahmen Repräsentanten deutscher und chilenischer Behörden sowie Experten und Vertreter des Bergbausektors aus beiden Ländern teil.
In seiner Begrüβungsrede betonte der chilenische Staatssekretär für Bergbau, Edgar Blanco, die Rolle Deutschlands als wichtigster Handelspartner Chiles in Europa. Für ihn ist diese enge Beziehung auch ein Schlüssel zur Belebung des Bergbaumarktes, denn "wir sind überzeugt, dass Chile eine führende Rolle bei der Produktion von Bodenschätzen für die sauberen Technologien und Energien der Zukunft spielen wird".
Cornelia Sonnenberg, Hauptgeschäftsführerin der AHK Chile, hob hervor, dass der Europäische Green Deal interessante Chancen sowohl in Bezug auf den Einsatz von neuen Technologien als auch auf den Abbau selbst eröffne. "Um dies erfolgreich zu nutzen, werden wir weiterhin das Beste aus zwei Welten vereinen, wie es das Motto unserer Kammer ist", sagte sie.
Bei dieser zehnten Auflage des Forums wurden weiterhin die Ergebnisse der Studie "Rohstoffe für Zukunftstechnologien 2021" vorgestellt, die alle drei Jahre von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) aktualisiert wird. Dieser Bericht enthält interessante Projektionen für verschiedene Zukunftsszenarien, in denen bestimmte Schlüsselindustrien eine immer wichtigere Rolle spielen, insbesondere im Zusammenhang mit Technologien für die Energiewende und eine emissionsarme Wirtschaft. Dies bietet zwar Chancen für den chilenischen Bergbau, gleichzeitig könnten sich aber auch Versorgungslücken auftun. Die englische Version wird in der ersten Hälfte des Jahres 2022 auf den Markt kommen.
Als Lösungsansätze wurden auf dem Forum Innovationen "made in Germany" vorgestellt, die auf die aktuellen Anforderungen und Trends der chilenischen Bergbauindustrie abgestimmt sind. Dazu gehörten u.a. Technologien für die Erfassung und Speicherung von originalgetreuen Daten zur Optimierung von Prozessen zwischen Bergbaumaschinen, Titan-Mikropfähle zur Übertragung von Lasten auf Betonkörper und Instrumente der künstlichen Intelligenz.