Im Herzen der deutschen Hauptstadt fand diese Veranstaltung statt, die jedes Jahr Akteure aus beiden Ländern zusammenbringt, um neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.
Am Ufer der Spree und vor dem Hintergrund der Kuppel des Berliner Doms fand am 15. September eine Neuauflage des Deutsch-Chilenischen Bergbau- und Rohstoffforums statt. Das vom Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe der AHK Chile mit Unterstützung des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und des chilenischen Bergbauministeriums organisierte Event wurde 2013 nach der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung, in der Linien für die weitere Zusammenarbeit im Bereich Bergbau und mineralische Rohstoffe festgelegt wurden, als jährliche Veranstaltung institutionalisiert.
Seitdem findet dieses bilaterale Forum abwechselnd in Chile und Deutschland statt und hat sich zu einer Vernetzungsplattform für Akteure aus beiden Ländern entwickelt, um neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf allen Stufen der Wertschöpfung im Bergbauprozess zu erkunden. Auf der Veranstaltung teilen chilenische und deutsche Akteure aus dem institutionellen, wirtschaftlichen und akademischen Bereich ihre Visionen und tauschen Know-how, Erfahrungen und bewährte Verfahren aus.
Im "Haus der Deutschen Wirtschaft", in dem die Hauptgeschäftsstellen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zusammenkommen, begrüßte Dr. Mark Heinzel, Referatsleiter Nord- und Lateinamerika DIHK, die mehr als 150 Teilnehmer und hob die Fortschritte der chilenischen Bergbauindustrie im letzten halben Jahrhundert hervor. Begleitet wurden seine Ausführungen von einem Teil seiner privaten Fotosammlung von Chile - einem Land, das er erstmals mit seinen Eltern besuchte, als er 11 Jahre alt war.
Die Hauptredner waren Susanne Szech-Koundouros, Unterabteilungsleiterin Rohstoffpolitik, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschutz und Umweltrecht im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Magdalena Atria, Botschafterin der Republik Chile in Deutschland, und Wolfgang Niedermark, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
Nach ihren Eröffnungsreden nahmen die drei Autoritäten an einer Podiumsdiskussion teil, die von Cornelia Sonnenberg, Hauptgeschäftsführerin der AHK Chile, moderiert wurde und sich mit der Frage beschäftigte, ob wir uns derzeit an einem geopolitischen Wendepunkt für die deutsch-chilenische Zusammenarbeit im Rohstoffbereich befinden.
Das zweite Panel widmete sich der Überlegung, ob chilenische Bergbau- und deutsche Import- und Exportinteressen ein natürliches Match darstellen. Unter der Moderation von Iris Wunderlich, Projektleiterin Bergbau & Nachhaltigkeit bei der AHK Chile, tauschten Iván Arriagada von Antofagasta Minerals, Marie-Christine von Hahn von Aurubis und Javier Silva von SQM ihre Ansichten über die fruchtbare Bergbaukooperation zwischen beiden Ländern aus.
Angesichts der Notwendigkeit, die Umwelt zu schützen und die lokalen Gemeinschaften respektvoll im Bergbau des 21. Jahrhunderts einzubeziehen, kamen als nächstes Vertreterinnen der Alianza para la Mujer Atacameña (AMA) an die Reihe. Dieses Frauenbündnis aus der Atacama-Region, zog das Publikum mit einem Video, in der sie ihre Arbeit und ihre Anliegen vorstellten, in seinen Bann.
Und das war der ideale Auftakt für die beiden folgenden Themenblöcke, die sich um Technologien für die Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung sowie um die Herausforderung der Sicherung der Rohstoffversorgung durch nachhaltige Lieferketten drehten. Referenten des ersten Blocks waren Philippe Hemmerdinger von APRIMIN, Hugo Salamanca und Erich Lohrmann von MIRS und Dr. Michael Paul von der Wismut GmbH, während der zweite Block aus Michael Schmidt von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA), Dr. Jens Kirsten von Geiger Edelmetalle, Dr. André Majdalani von AMG Lithium GmbH und Ramón Barúa von Aclara Mining bestand.
Nach diesem intensiven Programm hatten Publikum und Redner bei einem geselligen Mittagessen die Gelegenheit zu weiteren vertiefenden Gesprächen.
Chilenische Delegation in Deutschland
Das Forum in Berlin war die letzte Station einer chilenischen Bergbaudelegation in Deutschland, die sich aus Vertretern des Bergbauministeriums, Codelco, Corporación Alta Ley, APRIMIN, Autoterm, Baker McKenzie, Bosch, CAP, Glencore und RED INVECA zusammensetzte, darunter insgesamt vier Fachleute von Women in Mining Chile.
Nach dem Besuch der Städte Düsseldorf, Hambach, Hamburg und Salzgitter, wo sie die Anlagen von SMS Group, ThyssenKrupp, RWE, Aurubis und PowerCo (Volkswagen Group) besichtigten, war die Veranstaltung in Berlin der perfekte Abschluss für eine Woche voller Austausch, Treffen und dem Aufbau neuer Netzwerke mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland im Bergbau weiter zu vertiefen.
Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der deutsch-chilenischen Bergbaukooperation
Die seit langem bestehende enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, insbesondere im Hinblick auf den Technologietransfer und den Austausch von Erfahrungen und bewährten Verfahren mit dem Ziel eines möglichst umweltschonenden Bergbaus, wurde 2013 mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung gefestigt.
Seitdem beherbergt die Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer (AHK Chile) das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, eine Plattform, die diese strategische Partnerschaft weiterentwickelt und als Brücke fungiert, um die Erfahrungen, Technologien und Innovationen beider Länder miteinander zu verbinden. Das Team des Kompetenzzentrums organisierte sowohl das Forum als auch die Delegation im Rahmen der Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Bergbaukooperation, die Anfang 2023 anlässlich des offiziellen Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in Santiago um den Aspekt der Kreislaufwirtschaft vertieft wurde.